Die Sparquote - das Verhältnis zwischen den Ersparnissen und dem verfügbaren Einkommen - der privaten Haushalte in Deutschland wird mittel- bis langfristig zurückgehen. Das ergab die aktuelle Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken zum Weltspartag am 30. Oktober 2014.
BVR zum Weltspartag
Sparquote langfristig rückläufig
Gründe für den Rückgang
In den kommenden zehn Jahren erreichen immer mehr Vertreter der geburtenstarken Jahrgänge in Deutschland ein Alter, in dem in der Regel weniger gespart wird. "Angesichts der Herausforderungen des demographischen Wandels sollten besonders die geburtenstarken Jahrgänge trotz des derzeitigen Niedrigzinsniveaus die Chance nutzen, für das Alter finanziell vorzusorgen, um nach der Erwerbsfähigkeit einen angemessenen Lebensstandard halten zu können", so BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin.
Sparquote nahe Neun-Prozent-Marke
In diesem und im kommenden Jahr dürfte die Sparquote der Bundesbürger nahe neun Prozent bleiben. Im Zuge der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank sank der Anteil des Sparbetrages am verfügbaren Einkommen von 10,5 in 2008 auf 9,1 Prozent in 2013. Aktuell liegt die Sparquote bei 9,2 Prozent.
Deutsche bilden mehr Geldvermögen
Das Geldvermögen der privaten Haushalte ist im vergangenen Jahr um 4,0 Prozent beziehungsweise 200 Milliarden Euro auf 5.153 Milliarden Euro gestiegen. Nach den aktuellen Zahlen der Deutschen Bundesbank zum finanziellen Vermögen und zur Vermögensbildung der privaten Haushalte bleiben die Banken in Deutschland eine zentrale Adresse bei der Bildung von Geldvermögen. Mit 68,3 Milliarden Euro legten die privaten Haushalte einen großen Teil ihres Ersparten auch 2013 bei Banken an.
Nettovermögen der Bundesbürger
Im Schnitt verfügten die privaten Haushalte Ende 2013 über ein Geldvermögen von rund 126.000 Euro. Diesem Vermögen stand eine durchschnittliche Verschuldung pro Haushalt von rund 38.600 Euro gegenüber. Zusätzlich zum Geldvermögen verfügten die Bundesbürger in 2012 über ein Sachvermögen in Höhe von 7.545 Milliarden Euro, überwiegend in Form von Wohnimmobilien. Das Nettovermögen, also die um die Verbindlichkeiten bereinigte Summe der Geld- und Sachvermögen, lag damit Ende 2013 bei 11.119,4 Milliarden Euro.
Quelle: Bundesverband der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken (BVR)
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Zuletzt aktualisiert am 16.10.2014